Klosterlausnitz

Klosterlausnitz verdankt seine Entstehung dem Augustinerinnenkloster, das Kuniza, eine verwitwete adelige Frau aus Thüringen, um 1137 im Walde gründete und das nach dem vorbei fießenden Bächlein Lusenize genannt wurde. Der ursprüngliche Bau stand zehn Minuten südöstlich von der jetzigen Ortschaft entfernt auf dem Kirchberge. Bald nach der Gründung stellte es sich heraus, dass der Platz nicht günstig gewählt war, weshalb das Gebäude abgebrochen und weiter abwärts am linken Talrand der Rauda auf Felsboden neu errichtet wurde. Die Kirche, in edlem romanischen Stile gehalten, konnte 1180 eingeweiht werden. Sie barg die Gebeine zweier Heiligen, die ein Probst in Köln am Rhein erworben hatte und galt als besuchter Wallfahrtsort. Das Kloster hatte in der ganzen Umgegend reiche Besitzungen, auch 36 Acker Weinberge zu Graitschen an der Gleise. Ihm stand das Patronat über 8 Kirchen zu. Im Jahre 1526 - nach den Bauernkriegen - wurde das Kloster aufgehoben. Von den ehemaligen Klostergebäuden ist heute nichts mehr zu sehen. Die Kirche wurde in den folgenden Jahrhunderten durch den Umbau völlig verunstaltet, ist aber in den Jahren 1855 bis 1866 nach dem ursprünglichen Plane wieder hergestellt worden und steht als eindrucksvolles romanisches Bauwerk jetzt unter Denkmalschutz. Das Dorf mag erst um die Zeit der Aufhebung des Klosters entstanden sein. Es zählte zu Ende des 16. Jahrhunderts nur 19 Häuser, im Jahre 1673 schon 61 Häuser und im Jahre 1841 1162 Einwohner, die sich von Waldarbeit, Holzhandwerk, Fuhrwerk und Handel ernährten. Die Ackerflur des Dorfes ist gegenüber dem umfangreichen Forstrevier Klosterlausnitz sehr klein. In den folgenden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ist die Bevölkerung rasch gewachsen, sie betrug bei der Zählung von 1900 1756 Köpfe und war bis 1925 auf 2272 Einwohner angestiegen. Einmal brachte die Gründung der nahen Hermsdorfer Porzellanfabrik starken Zuzug, zum Anderen aber entwickelte sich Klosterlausnitz wegen seiner schönen Lage inmitten ausgedehnter Wälder und seines Moorbades zu einem vielbesuchten Kurort. Im Juni 1987 wurde das 850-jährige Bestehen der Holzlandgemeinde mit einer Festwoche gefeiert.

Wiederaufbau der Klosterkirche
Wiederaufbau der Klosterkirche auf ihren
alten Fundamenten Fertigstellung im Oktober 1866

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