Klosterlausnitz als Erholungsort

der 1885 geborene Ehrenbursche "Golo"
der 1885 geborene Ehrenbursche "Golo"

"Bad Klosterlausnitz. Als erster Holzlandort beherbergte Klosterlausnitz alljährlich schon erholungssuchende Fremde vor Bau der Weimarer-Geraer Bahn. Ja von Mund zu Mund wurde die Befürchtung weitergetragen, dass der durch Getöse und Rauchentwicklung auf der einmal betriebsfähigen Strecke einsetzende Verkehr, sehr wahrscheinlich die Kurgäste vom Kommen abhalten werde. Der offiziell auf das Jahr 1881 als Geburtsjahr des Kurortes angenommene Termin, ist entgegen den Tatsachen sonach zu weit hinausgeschoben worden. Von den sieben Holzlanddörfern (Tautenhain, Weißenborn, Klosterlausnitz, Hermsdorf, Oberndorf, Reichenbach und St. Gangloff) ist Bad Klosterlausnitz ohne jede Frage bei weitem das bekannteste. Mit seiner Verkehrsfrequenz kommt es den besuchtesten Badeorten Thüringens nahe. Die stammverwachsenen Klosterlausnitzer waren von jeher ein anderer Schlag, weil der Sitz der Verwaltung der Altenburger Staatsforsten, viel früher das Kloster, der Wohnsitz von Ärzten und zahlreicher hochgebildeter Herren die Gesetzmäßigkeit des besseren Tones begründeten. Seine Bewohner unterschieden sich auch in der Erwerbsart. Nirgends mehr im Holzland waren Brettschneider, Muldenbauer, Steinmetzen und Holzhändler in dieser Zahl vertreten und einfach und fleißig waren alle diese werktätigen Stände. Neben Bauhandwerkern in großer Zahl wurde gleich Weißenborn auch der Handel mit Holzwaren ein stetig wachsender Ernährungszweig. Auch an blutechten Originalen ist Klosterlausnitz nicht arm."

Quelle: 5. Band Holzlandvolk 1935
Mundartliches aus dem
Altenburger Holzland

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